Seit einigen Monaten posten wir nun schon geheime Informationen aus der Limbus Forschungseinrichtung, in der Hoffnung dadurch die Machenschaften der Einrichtung aufzudecken, da sie skrupellos und rücksichtslos sowohl mit ihren Mitarbeitern als auch den temporär beschäftigten Versuchspersonen umgeht. Die Sicherheitsvorkehrungen sind miserabel, technische Voraussetzungen nur lückenhaft überprüft und Fachkenntnisse kaum vorhanden. Immerhin sind sie ehrlich.
Dennoch stellt unsere Arbeit einen schweren Vertragsbruch dar (womit wir prinzipiell auch nicht viel schlimmer sind als die Einrichtung selbst) und damit nehmen wir ein großes Risiko auf uns. Eine Enttarnung unseres Insiders könnte ungeahnt schwerwiegende Konsequenzen haben, wenn wir diese auch nur erahnen können, da ein solcher Fall bisher nicht aufkam. Nun fürchten wir aber eine noch größere Gefahr, die uns alle betreffen könnte.
Bisher war es das Ziel des Limbus möglichst alle Portale, die noch nicht kontrolliert werden können zu verschließen. Sich selbst öffnende Portale werden sofort verschlossen, solche, die sich hinter harmlos anmutenden Türen verbergen, werden kurz noch inspiziert und dann verschlossen, bis sich eine Verwendung dafür findet. Somit wurden bisher an die 20% der vorhandenen Türen im Limbus zumindest kartografiert und/oder als gefährlich eingestuft.
Nun scheint der Limbus aber seit einigen Monaten schon daran zu arbeiten ein Portal, das als gefährlich und unberechenbar eingestuft ist, zu stabilisieren, um Testpersonen hindurch zu schicken. Unsere Kontaktperson wurde bisher nicht zur Mitarbeit daran hinzugezogen und kann sich dadurch immer nur heimlich der Ebene nähern, auf der das Portal stabilisiert werden soll.
Auffällig zu beobachten war jedoch bisher, dass die Mechaniker dort immer wieder mit schweren Büchern, ledernen Koffern und gläsernen Phiolen hantieren. Einige gingen bei den Arbeiten am Portal auch schon verloren oder kehrten als Eulen und Kröten oder mit rußgeschwärztem Gesicht zurück. Es scheint sich hier nicht um ein Zeit- sondern um ein Dimensionsreiseportal zu handeln.
So genannte “Expediteure”, die zur Erkundung solcher Portale von der internationalen Zeitaufsichtsbehörde entsandt werden, wurden bereits vom Limbus angefordert. Vor allem bei Dimensionsportalen ist es wichtig, dass Reisende an die dimensionalen Gepflogenheiten angepasst sind, um einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum zu vermeiden. Um diese herauszufinden, mischen sich die Expediteure unter die Bewohner der Dimension und leben unter ihnen, um ihr Leben und Handeln zu verstehen. Der Antrag des Limbus an die Zeitbehörde wurde unserer Kontaktperson zugespielt. Darauf war unter anderem zu lesen, dass die Expediteure als angemessene und angepasste Kleidung, Schuluniformen, lange Mäntel und spitze Hüte tragen sollten. Zudem sei ein Stab mit einer länge zwischen 7 und 18 Zoll bei sich zu führen.
Wenn da draußen jemand ist, der sich einen Reim auf all das machen kann und vielleicht nähere Informationen zu dieser anderen Dimension hat, dann bitte meldet euch bei uns! Gemeinsam können wir die drohende Gefahr durch die fremden Mächte der anderen Dimension vielleicht noch abwenden oder zumindest verhindern, dass der Limbus es wieder verkackt (so wie letztes Jahr mit dem Abkürzungsportal am Suez-Kanal)!